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Sehenswerte Täler im Tessin

Sehenswerte Täler im Tessin

Das Tessin umfasst nicht weniger als 135 Täler und Seitentäler. Die meisten Täler eignen sich sehr gut zum Wandern oder Radfahren. Andere Täler enthalten unwegsame Schluchten, die ein Eldorado für ein aktives Canyoning darstellen. Wer das im Urlaub oder am Wochenende erstmals ausprobieren möchte, findet leicht zertifizierte Schluchtengeher als Führer.

Maggiatal (Vallemaggia)

Das Vallemaggia liegt am nördlichen Ende des Lago Maggiore und zieht sich bis zu den Lepontinischen Alpen. Wanderer und Naturliebhaber kommen hierher. Das bedeutendste Tal des Tessins hat eine hohe Anzahl an Seitentälern und nimmt flächenmässig etwa zwanzig Prozent des Tessins ein. Zwischen steil abfallenden Felswänden sprudelt frisches und klares Wasser. Das Tal ist für seine schönen Wasserfälle bekannt. Die Seitentäler verlaufen bis in schroffe Felsenlandschaften der alpinen Regionen und zu glasklaren Bergseen. In einem Seitental liegt Bosco Gurin, ein alter Walserort. Hier sprechen die Menschen noch heute eine alemannische Mundart, die dem mittelalterlichen Alemannisch sehr ähnelt.

Der Fluss hat durch seine Kraft einige Nischen geschaffen, die von Tieren genutzt werden. Zu den international bedeutendsten Schwemmland-Landschaften gehört der Teil des Tales, der zwischen Riveo und Giumaglio verläuft. Das immergrüne Tal enthält Höhenunterschiede von bis zu 3.000 Höhenmetern. Die gesamte Flora der Schweiz ist hier wiederzufinden. In der Mitte des Tals verläuft eine mitreissende Flusslandschaft. Die Kraft des Wassers hat zwischen Cavergno und Avegno riesige Ablagerungen zusammengetragen. Überall bildeten sich Kies- und Sandbänke, die gern zum Baden im klaren Wasser genutzt werden.

Val di Vira

Val di Vira liegt direkt am Lago di Maggiore und beginnt am Ort Vira. Das Tal führt in südlicher Richtung zum Bergpass Alpe di Neggia. Das Tal besteht aus einer abenteuerlichen Schluchtenlandschaft, die mit grünen Bachlandschaften abwechselt. Die kurzen Schluchtenabschnitte werden gern für Anfängerkurse im Canyoning genutzt. Es sind gut geeignete Abseilstellen, Rutschbahnen oder Sprungstellen vorhanden.

Verzascatal (Val Verzasca)

Das Verzascatal gehört in den Bezirk Locarno. Das sehr lange Haupttal führt direkt zum Lago Maggiore. Innerhalb des Tales liegen authentische Bergdörfer inmitten einer intakten Natur. Das Wasser im Verzascatal sieht nicht blau aus, es ist smaragdgrün.

Das Wanderwegenetz in dieser Region ist rund 300 km lang. Es reicht von Hochgebirgstouren zu Pässen, Alpen und Berggipfeln bis hin zu Themenwegen oder erholsamen Spazierwegen entlang der Seeufer. Mit dem Fahrrad ist die Strecke Brione Verzasca – Sonogno sehr beliebt.

Wie James Bond kann man hier einen Tag voller Nervenkitzel erleben: mit dem bekanntesten Bungee Jump der Welt, der von der Staumauer 220 m in die Tiefe reicht und für einen besonders grossen Adrenalinschub sorgt.

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(Foto: Tessiner Tourismusagentur ATT SA)
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Bleniotal (Foto: Tessiner Tourismusagentur ATT SA)
Bleniotal (Valle di Blenio)

Das Bleniotal zieht sich von Norden (Lukmanierpass) nach Süden bis Biasca. Hier mündet der Fluss Brenno, der das Tal durchfliesst, in den Fluss Tessin. Das Tal wird wegen einer starken Sonneneinstrahlung auch das Sonnental genannt. Bekannt ist es aber auch wegen der Anzahl der antiken römischen Kirchen im Tal, die besichtigt werden können. Sie stehen beispielsweise in Olivone, Aquila, Torre und Malvaglia. Das Tal ist zudem für seine “Höhlenburgen” (auch Heidenhäuser Casa dei Pagani genannt) bekannt. An besonders unzugänglichen Stellen wurden diese mittelalterlichen Wehrbauten errichtet. Überreste von ihnen sieht man in Marolta, Dongio und Malvaglia.

Muggiotal (Valle de Muggio)

Das Muggiotal ist am Fuss des Monte Generoso südöstlich des Luganersees zu finden. Es grenzt direkt an Italien nahe dem Comersee. Es bietet vor allem Ruhe und Kontakt mit der Natur. Viehweiden und Wälder ziehen sich auf einer Höhe zwischen 300 und 1700 m ü. M. dahin. Für Wanderer ist die Tier- und Pflanzenwelt anziehend. Neben Alpenveilchen, Veilchen, Enzian und Primel wachsen hier auch Frauenmantel und Nieswurzen. Gämsen sind vor allem in der Nähe des Monte Generoso zu finden, auch Rehe und Hirsche leben wieder im Muggiotal.

Breggiatal (Val Breggia)

Der Fluss Breggia verläuft innerhalb des Tessins im Mendrisiotto. Er durchfliesst unter anderem das waldige Muggiotal. Die Breggia Schluchten weisen geologisch und paläontologisch interessante Beschaffenheiten auf. Die Wasserabtragungen führten dazu, dass Felsenformationen zutage traten, die vor 80 Millionen Jahren entstanden. Im Gestein sind Fossilien zu sehen, aber auch die Folgen unterseeischer Lawinen und Beweise für Klimaveränderungen wurden hier sichtbar. Diese Funde machten den Naturpark so wertvoll. Dank ihnen konnte die Entstehung des Beckens des Monte Generoso rekonstruiert werden. Im Breggiatal gibt es zahlreiche bedrohte und geschützte Tier- und Pflanzenarten. Historisch interessante Gebäude sind am Castel San Pietro das Schloss aus dem 12. Jh. und die Rote Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Die Schluchten des Breggiatals können über einen markierten Weg begangen werden.

Val Grande

Der Nationalpark Val Grande liegt zwischen dem Lago Maggiore und dem Val d'Ossola. Er umfasst eine Fläche von 14.600 Hektar. Der Nationalpark soll das grösste Wildnis- Schutzgebiet im Alpenraum sein. Der westliche Teil des Parks ist schwer zugänglich und beinhaltet das eigentliche Val Grande.

Das Tal ist etwa 25 Kilometer lang und ist fast unbewohnt. Es wird im oberen Teil von einem Felsmassiv beherrscht, dem 1.809 m ü. M. liegenden Pizzo Mottac. Der mittlere Teil ist eine wilde Schlucht, die von Felsenbändern und steilen Wäldern beherrscht wird. Nur der untere Teil ist durch eine Strasse erschlossen und teilweise bewohnt. Im Val Grande kann man Canyoning betreiben.

Iragna Tal (Val d`Iragna)

Das Val d`Iragna ist ein langes Seitental des Tales Riviera. Es ist sehr unwegsam und wird daher von Wanderern kaum besucht. Dennoch gibt es einen Wanderweg, der weiss-rot-weiss markiert ist. Er führt vom Dorfplatz über eine Brücke und durch Wälder riesiger Kastanien bis zum Maiensäss Citt.

Bekannt ist das Tal jedoch vor allem durch seine fünf Schluchten, die für das Canyoning genutzt werden. Dazu gehört die Lodrinoschlucht. Der Canyon zählt zu den schönsten innerhalb Europas. Er besitzt viele Engstellen, tief eingeschnittene Schluchten und einen beeindruckenden Wasserfall. Der Canyon ist ein beliebtes Übungsgebiet für erfahrene Canyonisten.

Auch der Unterlauf der Fluss Boggera ist von tiefen Schluchten und tosendem Wasser geprägt. Das klare Wasser und viele natürliche Rutschbahnen machen die Boggera-Schlucht zu einem gern besuchten Canyoning-Ziel.

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(Foto: Tessiner Tourismusagentur ATT SA)
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(Foto: Tessiner Tourismusagentur ATT SA)